Politischer Szene aus dem CDU-Werbespot (Foto:ScreenshotTwitter)

Politischer Kindesmissbrauch: Jetzt werden schon 8-jährige in Anti-AfD-Werbespots eingesetzt

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Laut aktuellen Umfragen liegt die CDU in Thüringen, vier Wochen vor der Landtagswahl, bei 22,4, die AfD dagegen bei 28,6 Prozent. In ihrer Verzweiflung schreckt sie nun nicht einmal davor zurück, schon achtjährige Kinder für ihre primitive Anti-AfD-Propaganda einzuspannen – bislang eigentlich ein Tabu. Am Ende eines Wahlkampfspots mit CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt darf ein Junge dieses Alters den Satz sagen: „Höcke ist doof, richtig doof“, zum Besten geben. Damit fasst er die ganze Kreativität des Parteienestablishments zusammen.

Passend dazu ließ die Partei verlauten, der Achtjährige habe der Filmcrew erzählt, „dass sein bester Freund in der Schule einen Migrationshintergrund hat“. Als man ihm daraufhin „erklärt“ habe, dass die AfD und Björn Höcke eine Politik machen, die seinen Freund aus Deutschland herauswerfen wollen“, habe der Junge das „doof“ gefunden. So sei der Satz entstanden. Im Klartext: man hat den Jungen glatt belogen und manipuliert und das Resultat in das Video eingebaut – sofern diese Geschichte überhaupt stimmt. Ansonsten wird Voigt im Gespräch mit einer älteren Dame in ihrer Küche gezeigt.

Thüringens CDU-Voigt: Irre Anleihen bei NPD-Spot

Auf ihre Frage, ob er Salz oder Zucker in seinen Kaffee möchte, entgegnet Voigt: „Zucker, Salz schmeckt doch gar nicht.“ Dann äußert die Frau, sie mache sich große Sorgen, wenn sie manche „so reden“ höre. Das habe sie „alles schon erlebt“, erklärt sie. „Wir Thüringer lassen uns doch nicht den Kaffee versalzen“, beruhigt Voigt. Dann bittet er um die Stimmen der Wähler, und ganz am Ende sagt ein Kind, Höcke sei doof.

Immerhin muss man konstatieren, dass es in der Tat eine beachtliche Leistung ist, soviel Dummheit und Wählerverachtung in nur anderthalb Minuten unterzubringen. Man kann sich nur entgeistert fragen, ob die CDU die Thüringer wirklich für so dumm hält, sich von einem derartigen Unsinn zur Stimmabgabe motivieren zu lassen. Im Grunde ist das Video fast schon Werbung für die AfD, weil es zeigt, was die CDU von den Menschen hält. Auf Twitter hagelt es dann auch Hohn und Spott, selbst AfD-Gegner drückten ihre Fremdscham über diese intellektuelle Zumutung aus. Um das Maß vollzumachen, hat das Video mit seiner Salzmetapher auch noch eine frappierende Ähnlichkeit mit einem NPD-Werbespot! Vielleicht sollte die CDU einmal nachhaken, wer eigentlich die Idee dazu hatte. Künftigen Historikern wird diese Darbietung vielleicht einmal als Dokument dafür dienen, um zu erklären, wieso die Bundesrepublik zusammengebrochen ist. (TPL)

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